Testprojekt

Quartier Grünes Herz

AUSLOBER | ISR, Stadt Elsdorf
BAUVOLUMEN | ca. 12.300 m² BGF
KOOPERATION | bjp, kraft.raum.
LEISTUNG | Investoren Auswahlverfahren
PROJEKT-ID | QGH
STANDORT | Elsdorf, GER
STATUS | 1. Preis
TYPOLOGIE | Wohnen

Elsdorf ist ein dörflich geprägter Siedlungsraum, der von einer heterogenen, kleinmaßstäblichen Bebauung und geringer Bebauungsdichte geprägt ist. Dieser Charakter soll auch im neuen Quartier respektiert und aufgenommen werden. Das neue Quartier Grünes Herz entsteht als Dorf im Dorf Konzept, bei dem insbesondere Maßstäblichkeit, Dachform und Nutzungen aus dem Kontext aufgenommen, jedoch mit zukunftsweisenden Aspekten ergänzt werden.

So zeigt das neue Dorf einen starken Fokus auf Gemeinschaft und Gemeinwohl.
Die drei Wohnhöfe werden um einen Gemeinschaftshof arrangiert, der als gemeinsamer Ort des Zusammenkommens dient.
Das zu beplanende Gebiet Teil sich übergeordnet in vier Bereiche. Im östlichen Viertel, der großmaßstäblicheren Versorgungsarchitektur zugeordnet, ist eine Quartiersgarage PLUS platziert, welche den gesamten PKW-Verkehr abfängt und ein autofreies Quartier ermöglicht, im Erdgeschoss, südlich Richtung „aktivem Zentrum“ sind öffentliche Nutzungen untergebracht. An diesem wichtigen Kreuzungspunkt – Grüne Wegeachse – aktives Zentrum – Versorgung – gibt es ein Quartierscafé, Fahrradwerkstatt und einen Quartierstreff, dessen Nutzungen sich bis auf den angrenzenden Dorfplatz ausweiten können und eine wertvolle Mitte in Elsdorf entstehen lassen.
Neben dem Bereich der Quartiersgarage gibt es drei klar definierte Wohnhöfe, welche sich aus unterschiedlichen Baukörpern zusammensetzen und über diesen erschlossen werden.

Die Diversität der Baukörper um jeden Wohnhof, ermöglicht auf der einen Seite das Unterbringen unterschiedlicher Wohngrößen und -konzepte, als auch das spielerische, dörfliche Einfügen der unterschiedlichen Baukörpergrößen mit der Mehrfamilienhausbebauung.
Charakteristisch für das neue Quartier ist ebenso der Grüne Saum als naturnaher Grün- und Freiraum, der als multicodierter Freiraum eine Verbindung zum Kontext des Quartiers schafft. So wird das Realisierungsgebiet und die angrenzende, rahmende Grünstruktur in den freiraumplanerischen, städtebaulichen Gesamtkontext gesetzt und vorhandene Wegebeziehung, vor allem von der Frankenstraße bis hin zum aktiven Zentrum aufgegriffen, wodurch das neue Quartier selbstverständlicher Teil des Ortes Elsdorf wird. Ziel ist es ein neues Quartier zu schaffen, welches vorhandene Wegebeziehungen aufgreift, ein soziales und gemeinschaftliches Miteinander fördert und Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Es soll ein autofreies, dörfliches Wohnquartier, der kurzen Wege entstehen.

Das neue Quartier zeigt einen sensiblen Umgang mit der Ressource Wasser und greift die Prinzipien der Schwammstadt auf. Die Versiegelung des Bodens wird auf ein Minimum reduziert, die Quartiersgarage wird mit einem Gründach ausgestattet. Dort wo befestigte Oberflächen notwendig sind, werden diese in Form von wassergebundenen Oberflächen und sickerfähigen Pflasterstein ausgestaltet. Die Wohnhöfe haben im Gemeinschaftshof ein Zisternensystem, mit dem Regenwasser gesammelt und genutzt werden kann. Ebenso ermöglicht die starke Durchgrünung eine direkte Versickerung des Regenwassers, z.B. in den privaten Gärten. Zusätzlich werden im Bereich der Fuß- und Radwege Muldensysteme vorgesehen, die als Retentionsraum dienen.
Jeder Baukörper bekommt nutzungsübergreifend eine einheitliche Fassadengestaltung, mit geschossweiser, horizontaler Gliederung. Auf diese Weise fügen sich die Baukörper in ihrer Maßstäblichkeit gut in den Bestandskontext ein. Die Betonung der Sockelzone, legt das Augenmerk auf das Durchschreiten des Quartiers als Fußgänger und unterstreicht die Lage der Baukörper eingebettet im Grünen.

Es sind zukunftsorientierte Konzepte zur Energieversorgung im Sinne der städtebaulichen Leitidee der „Wohnhöfe“ angedacht. In Energie-Communities, wird der überschüssige lokal erzeugte Strom der Photovoltaikanlagen verteilt. Dabei dienen Wallboxen oder Ladesäulen im Bereich der Quartiersgarage zur Steuerung der lokalen Energie-Flexibilität.
Zudem wird die Umsetzung von nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauweisen als ausschlaggebend für ein neues Quartier erachtet. Möglichst rezyklierbare Baustoffe in der Fassadenausgestaltung, ressourceneffizientes Einsetzen von Materialien im Innenraum und eine zerstörungsfrei, rekonstruierbare Baukonstruktion, sollen dabei Schlüsselelemente in der Umsetzung sein.
Eine Dachbegrünung, insbesondere im Bereich der Quartiersgarage, sorgt im Zusammenspiel mit der grünen Einbettung der Gebäude und der reichen Bepflanzung im Innenhof, für entsprechenden Ausgleich der versiegelten Fläche und eine umweltbewusstes Gesamterscheinungsbild des neuen Quartiers.

197119

grüne Achse

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 265 m² NGF
KOOPERATION | keine
LEISTUNG | Lph 1-4
PROJEKT-ID | VQN-L
STANDORT | Nörvenich, GER
STATUS | Baubeginn 2022
TYPOLOGIE | Wohnen

In der im Speckgürtel Kölns liegenden Gemeinde Nörvenich entsteht ein neues Quartier mit über 120 Grundstücken für Einfamilienhäuser, einem nachhaltigen Grünkonzept mit Quartiersplatz, sowie diversen Mehrfamilienhäusern.
Im Rahmen der Beauftragung mehrerer Mehrfamilienhäuser wurden wir auch mit der Planung für eine Stadtvilla beauftragt.

Zugrunde lag der Gedanke, dass auf dem 513 qm großen Grundstück eine Stadtvilla entstehen soll, welche die gehobenen Ansprüche des Bauherren, als auch deren individuellen Bedürfnisse des Alltags in gelungener Weise zusammenführt.
Die Definition einer Stadtvilla – die Zweigeschossigkeit, die freistehende Positionierung auf dem Grundstück, das Zeltdach, als auch die Konzeption auf quadratischem, großzügigen Grundriss – wurde modern interpretiert und auf die Bedürfnisse des Bauherren maßgeschneidert. So entstand ein kompakter Baukörper mit den Außenmaßen 11,4 x 11,4 m, mit asymmetrischem, flachen Zeltdach.

Die Bedeutung des Gartens bei der Typologie einer Stadtvilla spielt in der Grundrissorganisation eine bedeutende Rolle. Somit gliedert sich der Baukörper, entlang einer Achse, geschossübergreifend, in zwei Abschnitte, die den stetigen Bezug zum Garten herstellt. 

Schon beim Betreten des Baukörpers wird der Blick in den Garten geleitet, ohne dass intimere Wohnbereiche davon tangiert und in ihrer Privatheit gestört werden. 
Räume oder Zonen, die an die „Gartenmagistrale“ angrenzen, nehmen  diese ein, zonieren sie und lassen diese, neben der von Mobiliar freigehaltenen „Hauptschlagader“, zu einem Teil dieser werden. 
Die Mittelachse erhält somit neben ihrer klar herausgearbeiteten Eigenständigkeit eine Bestimmung.
Im Erdgeschoss zum Garten orientiert befindet sich das Herz des Hauses – um einen Kamin orientieren sich, unter ständigem Bezug zum Garten, der Koch-, Ess- und Wohnbereich. 
Ein über dem Essbereich eingeschnittener Luftraum verbindet die Geschosse visuell, als auch auditiv und schafft eine besondere Großzügigkeit.

»An einem nebligen Wintertag schreite ich die Treppe herunter, dass Holz der Stufen, unter meinen nackten Füßen, fühlt sich so vertraut an. Das Tageslicht erobert das Haus, von allen Seiten, als ob ich es fassen könnte, mit meinen Händen greifen.
Dieser Moment wird für ewig in meinem Gedächtnis gespeichert sein.
 
Beim Kochen unseres ersten Morgenkaffees, vertreibe ich die Minuten mit Blick in den Garten, zu sehen wie der Nebel, langsam aufsteigend die Wiese verlässt, lässt mich träumen – von weiteren Tagen, genau hier – Zuhause.«

Im Obergeschoss teilt die, von Tageslicht berührte, Treppe, den einen Baukörper-Abschnitt in zwei identisch große Zimmer.
Ausgangspunkt ist, wie auch im Erdgeschoss, beim Betreten des Baukörpers, die Gebäude gliedernde Achse. Auch hier schweift der Blick in den Garten.
Die Breite der Achse ermöglicht im Bereich der Empore eine hybride Nutzung.
Somit dient die „Magistrale“ nicht nur als reine Erschließungsfläche, sondern ermöglicht zudem eine Leseecke mit Blick in den Garten oder einen Ausweichraum für Kinder. 
Zur Straße orientiert erhält das Obergeschoss, im Inneren, einen weiteren Einschnitt, welcher einen direkten Blick auf die Eingangstür freigibt – Paketboten oder Besucher können hier gleich gesichtet und gebührend empfangen werden.

»Ich bin aufgestanden und verlasse das Schlafzimmer, wie wunderschön der Garten heute unter dem Nebel wirkt. Ich schreite näher an das Fenster, um den Ausblick zu genießen, da bemerke ich, dass du dabei bist unseren Kaffee zuzubereiten, der Duft steigt auf und ich bin glücklich hier zu sein, mit dir – Zuhause.«

elegante Verknüpfung

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 295 m² NGF
KOOPERATION |
LEISTUNG | LPH 1-4
PROJEKT-ID | KSD
STANDORT | Düren, GER
STATUS | Baubeginn 2023
TYPOLOGIE | Wohnen

Die vorgefundene Baulücke befindet sich zwischen zwei unterschiedlichsten, architektonischen Formensprachen im Ort Düren. Das nicht vorhanden sein eines aussagekräftigen Bebauungsplanes forderte eine Behandlung nach §34 Baugesetzbuch.
Die formale Antwort vermittelt zwischen dem Vorgefundenen und greift zu linker Seite die Reihenhausbebaunng mit Satteldach auf und zu rechter Seite wir das Flachdach des angrenzenden Mehrfamilienhauses aufgegriffen.

Zur Abklärung der planungsrechtlichen Zulässigkeit wurde zu Beginn eine Bauvoranfrage gestellt, welche vollumfänglich positiv beurteilt wurde. Aufbauen konnte die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt werden. Diese Herangehensweise führte zu einem nachhaltigen Planungsprozess, durch welchen unerwünschte Korrekturschleifen vermieden werden konnten.

Neben der notwendigen Anforderung baulich verträglich auf das vorhandene Stadtgefüge zu antworten, sind auch die individuellen Nutzungsanforderungen eingeflossen.

Ziel war es, dass Grundstück, möglichst dicht zu bebauen und verträgliche Wohnungsgrößen zu realisieren, was wiederum Anforderungen an die Anzahl der notwendigen Stellplätze stellte.

Auch eine Durchwegung vom angrenzenden Nachbargrundstück über das Grundstück bis an die Straße, sollte zwingend ermöglicht werden.

Der Entwurf gliedert sich formal in zwei Baukörper, die sich miteinander verschneiden und die Antwort auf die vorhandene Bestandsstruktur geben und sich wie selbstverständlich in die Baulücke einfügt. 

Drei Vollgeschosse ermöglichen das Platzieren von drei, barrierefreien Wohnungen unterschiedlicher Qualität und Wohnungsgröße. Eine zwei, drei und vier Zimmer Wohnung ermöglichen eine schöne Nutzermischung. Die Erdgeschosswohnung mit großzügiger Terrasse mit direktem Gartenzugang eignet sich besonders für alleinstehende Singles oder Senior*innen, die drei Zimmerwohnung für kinderlose Paare oder auch Paare mit Kind und die vier Zimmer Maisonette Wohnung hat unter dem Dach noch ein zusätzliches Zimmer, was sich besonders für Home-Office eignet, die nach Süden eigeschnittene, blick geschützte Dachterrasse ist ein ganz besonderer Erholungsort. Der Garten kann gemeinschaftlich genutzt werden und lädt für gemeinsame Grillabende ein.

Erschlossen wird der Baukörper über das Satteldach-Volumen, ein abzuschließender Einschnitt im Erdgeschoss, ermöglicht die Durchwegung vom Nachbargrundstück, hält eine der notwendigen Stellplätze vor und schließt an das Treppenhaus an. Von hier kann der allen Nutzern zugängliche Garten erreicht werden. 

Wohnen in Nörvenich

AUFTRAGGEBER | privat
BAUVOLUMEN | ca. 8400 m² NGF
KOOPERATION |
LEISTUNG | Lph 1-4
PROJEKT-ID | VQN
STANDORT | Nörvenich, GER
STATUS | Baubeginn 2022
TYPOLOGIE | Wohnen

In der im Speckgürtel Kölns liegenden Gemeinde Nörvenich entsteht ein neues Quartier mit über 120 Grundstücken für Einfamilienhäuser, einem nachhaltigen Grünkonzept mit Quartiersplatz, sowie diversen Mehrfamilienhäusern.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie hat unser Team ein städtebauliches und hochbauliches Gesamtkonzept für den Bereich der Mehrfamilienhausbebauung entwickelt und wurde anschließend mit großen Teilen der Planung beauftragt.

Im ersten Schritt sollten neun Mehrfamilienhäuser mit drei Vollgeschossen geplant werden. Durch die Zusammenarbeit folgte die Beauftragung für weitere drei Mehrfamilienhäuser (erstes im Luftbild dargestellt).
Die Zone zwischen Kreisstraße und klein-maßstäblichem Quartier, übernimmt eine wichtige Aufgabe indem sie das Quartier eröffnet, ein Statement setzt und mehrgeschossigen Wohnungsbau als hochwertigen Wohnraum umsetzt.
Als Grundgedanke galt diese Bebauung als Mittler zwischen Bundesstraße und Bestandsbebauung, sowie dem neuen Wohnquartier fungieren zu lassen. Thematisch bilden die Gebäude in Ihrer Konstellation zueinander eine „strenge“ Kante, die einen Bereich der eher „lockeren“ Bebauung in Richtung der Straße einfasst und somit gegenüber der Quartiersbild bestimmenden Einfamilienhaus-Bebauung absondert. Es entsteht eine Schwelle die Gesicht und gleichzeitig Tor des neuen Quartiers ist.

Es galt Wohnraum zu planen der modern, bezahlbar und attraktiv für die Marktsituation gilt. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei, mit optimal ausgerichteten Freisitzen und offenen Wohngrundrissen geplant. Zu Attraktivität des Quartiers trägt die möglichst autofreie, verkehrsberuhigte Wohnstraße bei. Dazu sind jeweils zwei Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage versehen, die einen angemessenen Stellplatzschlüssel bedient und dafür sorgt, dass die Gestaltung des Außenraumes die Gebäude einbettet und nicht die Vielzahl der parkenden Autos.

Sämtliche Gebäude sind nach hohen Energiestandards geplant und werden in monolithischer Bauweise errichtet. Die Fassade sorgt mit einem stringenten Band-Thema für Ruhe und Kohärenz der Gebäude zueinander innerhalb der Wohnstraße.

Im Staffelgeschoss sind großzügige, offene Wohngrundrisse geplant, die mit gehobenem Ausbaustandard und direktem Zugang aus dem Aufzug punkten können. Den oberen Gebäudeabschluss bildet ein begrüntes Dach.

Neues Wohnen für Senioren & Studenten

AUSLOBER | SWSG Stuttgart
BAUVOLUMEN | 3880 m² NGF
KOOPERATION | pba, sternlandschaften
LEISTUNG | nichtoffener Wettbewerb
PROJEKT-ID | NWS
STANDORT | Stuttgart Plieningen, GER
STATUS | 2. Rundgang
TYPOLOGIE | Wohnen/Gesundheit

Das neue Wohnensemble besteht aus unterschiedlichen Wohntypologien und zielt auf eine lebendige Nachbarschaft ab. Neben der internen Gemeinschaft stellt die Verzahnung mit der umliegenden Umgebung ein wichtiges Merkmal der Gestaltung dar. Somit präsentiert sich das neue Wohnen für Studierende und Senioren selbstbewusst an der Scharnhauserstraße und soll einen wesentlichen Beitrag für ein identitätsstiftendes Umfeld beisteuern. Das geforderte Raumprogramm wird thematisch nach Nutzungen getrennt, in ablesbaren Körpern auf einem gemeinsamen Sockel platziert und in zwei L-förmigen Gebäuden um einen Hof als gemeinsame Mitte organisiert. Die städtebauliche Gliederung in verschiedene Baukörper bindet das neue Quartier harmonisch in die kleinteilige Struktur des bestehen-den Stadtbildes ein. Die Einheiten des neuen Scharnhauser Hofs werden über den gemeinschaftlichen Hof erschlossen. Der Hof dient, neben seiner Funktion als Erschließungsraum, vorwiegend als kommunikativer Raum für seine unterschiedlichen Bewohnergruppen. Er gibt die Möglich-keit der niederschwelligen, ungezwungenen Kommunikation. Im verdichteten, städtischen Raum bildet er eine grüne Oase. An mehreren Stellen öffnet sich der Hof zur Nachbarschaft. Neben der einladenden, überdachten Eingangssituation an der Scharnhauser Straße öffnet sich das neue Quartier im Osten zur wichtigen Freizeitachse zwischen dem Mönchhof und der Körsch sowie im Westen zum neuen urbanen Platz an der Straßenkreuzung Scharnhauser Straße und Im Bogert. Die Höhenstaffelung entspricht der Anforderung der Auslobung. Zur Scharnhauser Straße hin ist das Ensemble viergeschossig, nach Norden hin zwei- bzw. dreigeschossig. Die Bewohner können den Blick zum Körschtal und weiter nach Norden in Richtung Hohenheim genießen.

Im Ideenteil der Aufgabenstellung rahmen zwei Plätze an der Scharnhauser Straße das neue Quartier ein. Während der westliche Platz eher einen urbanen Charakter aufweist, ist der östliche Platz durch Grün geprägt. Die Bestandsbäume bleiben dort erhalten und geben dem Platz eine besondere Atmosphäre. Durch die Lage der beiden Plätze, die sich in den Straßenraum hineinschieben, engen diese den Verkehrsraum ein und tragen so zur Verkehrsberuhigung bei. Auf beiden Seiten der Fahrgasse sind die Bushaltestellen positioniert. Der Bereich vor den Fassaden bietet reichlich Platz für die Bespielung durch die angrenzenden Nutzungen, insbesondere durch das Stadtteilcafé und den studentischen Lernräumen. Am westlichen Platz befindet sich der Mobilitätshub, der neben drei Stellplätze für Carsharing, auch Fahrradstellplätze, Ladepositionen und einen Fahrradreparaturkiosk anbietet. Unter den Bäumen be-finden sich runde Bänke, die den Aufenthaltswert dort a-genehm erhöhen. Der ruhende Verkehr (PKW und Fahrrad) ist großenteils in der gemeinsamen Tiefgarage organisiert. Zwei oberirdische Stellplätze befinden sich an der Westfassade des Statteilhaus (als Längsparker an der Straße Im Bogert). Ein Krankenwagenhalt ist östlich des Haupteingangs zum Hof positioniert. Sowohl entlang der Scharnhauser Straße als auch an der Kopfseite der Straße Im Bogert befinden sich zusätzliche Fahrradstellplätze für Besucher. Der Freiraum des Hofes ist durch seine Begrünung gekennzeichnet. Zwei Wegerweiterungen am Eingang zur Pflege und an den Gemeinschaftsräumen des Studen-tenhauses bieten Platz für Aufenthalt und Kommunikation. An den privaten Zimmern der Pflege im Erdgeschoss sind Austritte für die Bewohner vorgesehen. Sie von den Wegen abgerückt und so zoniert, dass die Privatsphäre geschützt bleibt. Die Dächer über den Studentenapartments und dem zweigeschossigen Pflegebau können sind als zusätzliche, sonnige Freiräume genutzt werden. Sie stehen ausschließlich den Bewohnern zur Verfügung. Dort könnte man beispielsweise in Hochbeeten Obst und Gemüse anbauen.

Der L-förmige Baukörper im nördlichen Bereich des Grundstücks bildet die Pflege entsprechend der Auslo-bung mit 2- bzw. 3-geschossigen Riegeln ab und trägt den Titel „Gute Stube“. Die Zimmer werden entspre-chend der Auslobung mit Schmetterlingsbädern linear organisiert, wobei sich die Erschließungszone als Kommunikationszone mit Aufenthaltsqualitäten darstellt. Die Fassade im Norden sowie Nord-Osten folgt dem Prinzip der „Studentenstübchen“und wird mit rankenden Kletterpflanzen begrünt, um den Blick der Nachbarbebauung zu lockern.
Die dem Pflegebaukörper zugeordneten Freiräume und Gemeinschaftsräume folgen einem feinabgestufte Zonierungskonzept mit vielen verschiedenen Kommunikations-zonen für kurze und kleine Begegnungen. Die Flurzonen mit konstantem, angenehmem Nordlicht bieten kleinere Sitznischen und der in der Grundrissorganisation durch-gesteckte Gemeinschaftsbereich öffnet sich zum Hof mit einer Frühstücksterrasse an der Wohnküche. Die Dachterrasse als Oase ist äquivalent zur Dachterrasse der Studentenappartements lediglich von den Bewohner*in-nen der jungen Pflege nutzbar. Die Terrassen und Frei-sitze neben den Zimmern bieten zudem private Außen-bereiche als Rückzugsorte. Die Studentenstube und die Studentenstübchen werden in Holzmodulbauweise auf dem gemeinsamen Betonsockel errichtet. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Wohnraummodule wird eine kurze Bauzeit, Kostensicherheit und sehr geringe Bautoleranzen ermöglicht. Entsprechend wird die Gute Stube und das Wohnhäusle als Holztafelbau geplant, wobei auch hier ein möglichst hoher Vorfertigungsgrad erreicht werden soll, unter anderem durch den Einsatz von Fertigbädern.Die extensive Begrünung der Flachdachbereiche, sowohl auf dem Wohnkomplex als auch auf dem Gebäudeteil der Pflege reduziert die thermische Belastung des Dachs, bietet eine ökologische Ausgleichsfläche und lädt zum Verweilen in einer grünen Oase ein.

An der Burg

AUSLOBER | Stadt- & SWG-Mühlhausen
BAUVOLUMEN | 180m² NGF
KOOPERATION | planbar.architektur & clubL94
LEISTUNG | Wettbewerb
PROJEKT-ID | ADB
STANDORT | Mühlhausen, GER
STATUS | Anerkennung
TYPOLOGIE | Wohnen

 Städtebau | Leitidee
Das Plangebiet befindet sich im Übergang der Zeilenbauten an der Unstrut-Aue zur Altstadt von Mühlhausen. Dem Gebäudekomplex „An der Burg“ kommt daher eine wesentliche Gelenkfunktion zu, die durch die Anordnung neuer Quartiers-und Auftaktplätze verdeutlicht wird.

In diesem Spannungsfeld setzt der Plattenbau durch die Modernisierung zwar eine klare bauliche Abgrenzung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen. Durch den gezielten Rückbau und die Ergänzungen der Gebäudestruktur werden aber Verknüpfungen, Durchlässigkeit und Belebung erreicht, sowie städtebauliche Akzente gesetzt. Demgegenüber wird zum räumlichen Abschluss des Plangebietes Richtung Osten der ruhende Verkehr in einem Gebäude gebündelt, dass neben dem funktionalen Aspekt auch einen echten Mehrwert für die umliegende Bebauung birgt.

Eifelromantik

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 180m² NGF
KOOPERATION | keine
LEISTUNG | Lph 1-4
PROJEKT-ID | KST
STANDORT | Kesternich, GER
STATUS | realisiert
TYPOLOGIE | Wohnen

In dem in der Nordeifel gelegenem Ort Kesternich wurde aus einem alten Sportplatz ein Baugebiet mit 19 Grundstücken.
Auf einem Grundstück mit einer Größe von 737m² soll ein Einfamilienhaus entstehen, welches sich in einer respektablen, modernen Sprache in den Eifelort einfügt.

Eine großzügige Doppelgarage mit einer angemessenen Auffahrt ermöglicht auch Gästen ein problemloses Abstellen ihrer Fahrzeuge. Der Eingang ist als Subtraktion aus dem schlichten Baukörper deutlich wahrzunehmen und bietet neben der leichten Orientierung am Haus gleichzeitig Schutz vor unbeständigem Wetter.
Im Haus angekommen gelangt man in einen Windfang, welcher das offen gehaltene Haus vor dem borstigen Winden der Eifel schützt und eine Schwelle zwischen Außen und Innen schafft.
Ein eingebauter Wandschrank dient zur Aufnahme von Schuhen, Jacken und Mänteln.

eingeschoben und angedockt

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 300 m² NGF
KOOPERATION |
LEISTUNG | LPH 1-4
PROJEKT-ID | SSD
STANDORT | Aachen, GER
STATUS | Baubeginn 2020
TYPOLOGIE | Wohnen

etwas kleines aber feines

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 94 m² NGF
KOOPERATION |
LEISTUNG | LPH 3/LPH 8
PROJEKT-ID | SVS
STANDORT | Aachen, GER
STATUS | realisiert
TYPOLOGIE | Wohnen

Das Siedlungshaus, auf einem großzügigen Handtuch-Grundstück, mit nach Süden terrassiertem Garten, aus den 1930er Jahren sollte das neue Zuhause für eine junge Familie werden.
Charakteristisch für die Häuser, ist die kompakte Wohnfläche.
Für den Raumbedarf der neuen Eigentümer mit zwei Kindern wurde die Wohnfläche von 94 m² mit kleinen Eingriffen zu einer luftigen Raumorganisation, um dem Gebäude Platz zum Atmen zu geben. Zu der Herausforderung des Bestandsbaus, kamen zudem hoher Zeitdruck und ein geringes Budget.

Sämtliche Wände im Erdgeschoss wurden abgebrochen um Platz für eine eingestellte, multifunktionale Wandscheibe in Längsrichtung zu machen. Eine geweißte Raumhülle, helle Eichendielen in Längsrichtung und ein Einbaumöbel was Küchenzeile, Sitzbank und Stauraum vereint, spielen mit dem schmalen, langen Raum.
Das erste Obergeschoss wurde neu aufgeteilt und maximal funktional organisiert, um Spielen und Schlafen optimal unterzubringen. Ein zunächst mit Leichtbau versteckter Durchbruch ermöglicht Flexibilität auf engstem Raum mit minimalem Aufwand.
Eine raumhohe Terrassentür, die ein Fenster zur Südseite ersetzt, ermöglicht den Austritt zur Dachterrasse, sowie helle, lichtdurchflutete Räume.
Das Dachgeschoss mit stark in Mitleidenschaft gezogenem Spitzboden, wurde zu einem hellen, hohen und großzügig wirkenden Schlaf- und Arbeitszimmer mit intelligent, integriertem Stauraum und ablesbaren Hinweisen auf die Geschichte des Hauses.

geschichtsträchtiges Heim

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 651 m² NGF
KOOPERATION | keine
LEISTUNG | Lph 1-4
PROJEKT-ID | KRM
STANDORT | Aachen, GER
STATUS | Realisierung offen
TYPOLOGIE | Wohnen

Im Stadtteil Aachen-Forst, am Beverbach gelegen, steht eine alte Wassermühle, die wieder zum Leben erweckt werden soll. Die Krautmühle, welche nachweislich auf das 13. Jahrhundert zurück zu führen ist und seit dem Jahr 1984 unter Denkmalschutz steht.

Es ist eine Wassermühle, die zusammen mit anderen Baukörpern zu einem Fabrik-Komplex gehörte. Die Mühle selbst wurde damals als Wohngebäude genutzt und soll auch nun wieder dem Wohnen zugänglich gemacht.
Wohnraum in einem Gebäude mit so viel Geschichte schaffen, ist nur dann möglich, wenn man dessen ganzes „Leben“ nachvollziehen kann. Der Denkmalpfleger Jan Richarz aus Aachen hat uns geholfen, die alte Krautmühle zu lesen und somit ein Konzept für einen Entwurf zu finden, welcher der Wassermühle mit Respekt antwortet.
Die Mühle wurde über ihre Lebenszeit drei Mal erweitert, somit sind vier Gebäudeabschnitte im Denkmal ablesbar. Diese Erkenntnis ließ uns die Idee greifen, dass Haus-im-Haus-Prinzip an der Mühle anzuwenden und vier Wohneinheiten zu schaffen, welche jeweils über einen privaten Hauseingang verfügen.

Lückenlos

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 702m² NGF
KOOPERATION | Primus Developments GmbH, Kaufmann
LEISTUNG | Lph 1-5
PROJEKT-ID | BMA
STANDORT | Lübeck, GER
STATUS | Realisierung 2020
TYPOLOGIE | Wohnen

In Lübeck soll eine Baulücke geschlossen werden, um das städtische Gefüge wieder zu vervollständigen und zusätzlich neuen Wohnraum zu schaffen.
Als erste Baulücke in Deutschland soll dies mit der Hilfe von vorgefertigten Holzmodulen erzielt werden.

Das Grundstück liegt an einer Hauptverkehrsstraße und muss zusätzlich eine Erschließung für die dahinter liegende Wohnbebauung ermöglichen.
Als Basis für die Holzmodule, als auch zur Unterbringung der Nebenräume, bildet sich im Erdgeschoss ein massiver Sockel aus, welcher sich als massives, vertikales Erschließungsgefüge bis in die oberste Etage erstreckt.
Aufbauend auf den Sockel aus Beton, welcher neben der notwendigen Infrastruktur für das Gebäude auch eine Wohneinheit mit privater Gartenfläche enthält, bauen sich, aufgestapelt aus Holzmodulen, weitere 7 Wohneinheiten auf.
Bis auf die Wohnungen im Sockel und in der obersten Etage sind alle Einheiten identisch und nahezu vollständig möbliert.
Somit kann der Vorfertigungsgrad der Modulbauweise deutlich ausgeschöpft und zeit-optimiert werden.

Doch wie bringt man die Holzmodulbauweise mit der traditionellen Lübecker Ziegelbauweise in Einklang?

Um den Brückenschlag zwischen Holzmodulbauweise und Ziegel zu ermöglichen, andererseits jedoch eine angemessene Sprache für die „Verfüllung“ einer Baulücke zu finden, war schnell klar, dass der massive Sockel, die vertikale massive Erschließung und der modulare Holzbau sich in ihrer Sprache unterscheiden müssen.

Der Sockel ist das Standbein des Gebäudes, ordnet sich den Wohnmodulen jedoch unter und soll eher material- und farblos erscheinen.Somit erhält der Sockel eine dunkle Farbe und ist straßenseitig mit Lamellen versehen, welche im Eingangs- und Durchgangsbereich in ein Tor übergehen, womit eine Zugangskontrolle gewährleistet werden kann.
Das Treppenhaus setzt sich vor das eigentliche Wohngebäude und bekommt durch seine absichtliche Überhöhung eine besondere Stellung.

Eifelromantik

BAUHERR | privat
BAUVOLUMEN | 180m² NGF
KOOPERATION | keine
LEISTUNG | Lph 1-4
PROJEKT-ID | KST
STANDORT | Kesternich, GER
STATUS | realisiert
TYPOLOGIE | Wohnen

In dem in der Nordeifel gelegenem Ort Kesternich wurde aus einem alten Sportplatz ein Baugebiet mit 19 Grundstücken.
Auf einem Grundstück mit einer Größe von 737m² soll ein Einfamilienhaus entstehen, welches sich in einer respektablen, modernen Sprache in den Eifelort einfügt.

Eine großzügige Doppelgarage mit einer angemessenen Auffahrt ermöglicht auch Gästen ein problemloses Abstellen ihrer Fahrzeuge. Der Eingang ist als Subtraktion aus dem schlichten Baukörper deutlich wahrzunehmen und bietet neben der leichten Orientierung am Haus gleichzeitig Schutz vor unbeständigem Wetter.
Im Haus angekommen gelangt man in einen Windfang, welcher das offen gehaltene Haus vor dem borstigen Winden der Eifel schützt und eine Schwelle zwischen Außen und Innen schafft.
Ein eingebauter Wandschrank dient zur Aufnahme von Schuhen, Jacken und Mänteln.