AUSLOBER | Stadt Blankenhain
BAUVOLUMEN | 2870 m² NGF
KOOPERATION | maierlandschaftsarchitektur
LEISTUNG | nichtoffener Wettbewerb
PROJEKT-ID | NKB
STANDORT | Blankenhain, GER
STATUS | 2. Rundgang
TYPOLOGIE | Bildung
Das neue Wohnensemble besteht aus unterschiedlichen Wohntypologien und zielt auf eine lebendige Nachbarschaft ab. Neben der internen Gemeinschaft stellt die Verzahnung mit der umliegenden Umgebung ein wichtiges Merkmal der Gestaltung dar. Somit präsentiert sich das neue Wohnen für Studierende und Senioren selbstbewusst an der Scharnhauserstraße und soll einen wesentlichen Beitrag für ein identitätsstiftendes Umfeld beisteuern. Das geforderte Raumprogramm wird thematisch nach Nutzungen getrennt, in ablesbaren Körpern auf einem gemeinsamen Sockel platziert und in zwei L-förmigen Gebäuden um einen Hof als gemeinsame Mitte organisiert. Die städtebauliche Gliederung in verschiedene Baukörper bindet das neue Quartier harmonisch in die kleinteilige Struktur des bestehenden Stadtbildes ein.



Die Einheiten des neuen Scharnhauser Hofs werden über den gemeinschaftlichen Hof erschlossen. Der Hof dient, neben seiner Funk-tion als Erschließungsraum, vorwiegend als kommunikativer Raum für seine unterschied-lichen Bewohnergruppen. Er gibt die Möglich-keit der niederschwelligen, ungezwungenen Kommunikation. Im verdichteten, städtischen Raum bildet er eine grüne Oase. An mehreren Stellen öffnet sich der Hof zur Nachbarschaft. Neben der einladenden, überdachten Eingangssituation an der Scharnhauser Straße öffnet sich das neue Quartier im Osten zur wichtigen Freizeitachse zwischen dem Mönchhof und der Körsch sowie im Westen zum neuen urbanen Platz an der Straßenkreu-zung Scharnhauser Straße und Im Bogert. Die Höhenstaffelung entspricht der Anforde-rung der Auslobung. Zur Scharnhauser Straße hin ist das Ensemble viergeschossig, nach Norden hin zwei bzw. dreigeschossig. Die Be-wohner können den Blick zum Körschtal und weiter nach Norden in Richtung Hohenheim genießen.
Im Ideenteil der Aufgabenstellung rahmen zwei Plätze an der Scharnhauser Straße das neue Quartier ein. Während der westliche Platz eher einen urbanen Charakter aufweist, ist der östliche Platz durch Grün geprägt. Die Bestandsbäume bleiben dort erhalten und geben dem Platz eine besondere Atmosphäre. Durch die Lage der beiden Plätze, die sich in den Stra-ßenraum hineinschieben, engen diese den Verkehrsraum ein und tragen so zur Verkehrs-beruhigung bei. Auf beiden Seiten der Fahr-gasse sind die Bushaltestellen positioniert. Der Bereich vor den Fassaden bietet reichlich Platz für die Bespielung durch die angrenzenden Nutzungen, insbesondere durch das Stadtteilcafé und den studenti-schen Lernräumen. Am westlichen Platz befindet sich der Mobilitätshub, der neben drei Stellplätze für Carsharing, auch Fahrradstellplätze, Ladepositionen und einen Fahrradreparaturkiosk anbietet. Unter den Bäumen be-finden sich runde Bänke, die den Aufenthaltswert dort an-genehm erhöhen.
Der ruhende Verkehr (PKW und Fahrrad) ist großenteils in der gemeinsamen Tiefgarage organisiert. Zwei oberirdische Stellplätze befinden sich an der Westfassade des Statteilhaus (als Längsparker an der Straße Im Bogert). Ein Krankenwagenhalt ist östlich des Haupteingangs zum Hof positioniert. Sowohl entlang der Scharnhauser Stra-ße als auch an der Kopfseite der Straße Im Bogert befinden sich zusätzliche Fahrradstellplätze für Besucher. Der Freiraum des Hofes ist durch seine Begrünung gekennzeichnet. Zwei Wegerweiterungen am Eingang zur Pflege und an den Gemeinschaftsräumen des Studen-tenhauses bieten Platz für Aufenthalt und Kommunikation. An den privaten Zimmern der Pflege im Erdgeschoss sind Austritte für die Bewohner vorgesehen. Sie von den Wegen abgerückt und so zoniert, dass die Privatsphäre geschützt bleibt. Die Dächer über den Studentenapartments und dem zweigeschossigen Pflegebau können sind als zusätzliche, sonnige Freiräume genutzt werden. Sie stehen ausschließlich den Bewohnern zur Verfügung. Dort könnte man beispielsweise in Hochbeeten Obst und Gemüse anbauen.



